Protokollauszug zum Beitritt zur Bekennenden Kirche
Rückschau von Fritz Creter
Der Übertritt in die bekennende Kirche am 1. November 1934
Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes!
Herr Pfarrer Schmidt eröffnete die Sitzung mit einem Gebet und gab nach sehr ernsten einleitenden Worten einen eingehenden Bericht über die kirchliche Lage. Die Mitglieder des Kirchenvorstandes erklären ihren Beitritt zur bekenntnistreuen Kirche. Damit tritt die Dreikönigsgemeinde, verkörpert durch den Kirchenvorstand, der bekennenden Kirche bei. Schluß der Sitzung mit Gebet gegen 1/2 11 Uhr.
Der Vorsitzende: Martin Schmidt, Pfr.
Der Schriftführer: Speck
Fritz Creter, Pfr.
und 15 weitere Unterschriften
(zwei Mitglieder fehlte)
Protokollblatt der KV-Sitzung vom 1. Nov. 1934
„Mitteilungen“ der Dreikönigsgemeinde, Januar 1935
Aus der „Rückschau“, von Pfarrer Fritz Creter verfasst:
„Am Abend des gleichen Tages (1. November 1934) fand die denkwürdige Sitzung des Kirchenvorstandes statt, die zu den größten Erlebnissen meiner fast neunjährigen Amtszeit gehört. Nach ernsten, von tiefster Verantwortung für Reich Gottes und Kirche getragenen Worten der Deutung durch den Vorsitzenden, Pfarrer Schmidt, erklärten sich die Anwesenden (zwei Herren fehlten) einmütig für die bekennende Kirche. Die Tatsache, daß die Niederschrift dieses Beschlusses mit den Worten beginnt „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“, mag späteren Geschlechtern beweisen, daß der bedeutungsvolle Schritt nach aufrichtigem Gebete unter den Augen Gottes getan wurde. Am Reformationsfest (4. November) gab der Kirchenvorstand, der nach der Wortverkündigung mit den beiden Pfarrer vor den Altar trat, der Gemeinde seinen Schritt kund. Eine tausendköpfige Menge, die durch Bruder Schmidts Predigt im Innersten erschüttert und durch das gesungene und gesprochen Wort aus Kindermund tief ergriffen worden war, sagte Ja und Amen zu unserem Beschluß. Nach Jahren der Unruhe und des lebentötenden Hin und Her stand plötzlich eine in ihrer verantwortlichen Körperschaft geschlossene Dreikönigsgemeinde da. Kein Wunder, dass in manchem Auge eine Träne der Freude glänzte. Oberflächliche Schwätzer mögen ruhig von Stimmungsmache und Gefühlsduselei reden....Wir wissen, dass wir der Gemeinde den einzig erforderlichen Dienst tun durften, und tragen in uns eine still lodernde Flamme heiligen Beglücktseins...“
Der Übertritt in die bekennende Kirche am 1. November 1934
Die Dreikönigsgemeinde und ihr Pfarrer Martin Schmidt gehörten damals zur bekennenden Kirche und viele Christen, die vom Naziregime unterdrückt wurden, kamen hierher.
Es fanden sich in den Kirchenbüchern Namen von Menschen, die nach 1933 gedemütigt, verfolgt und ermordet wurden.
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