50 Jahre Bergkirche
"Angedacht" von Pfarrer Thomas Sinning
Schon wenn man vom Nordosten her nach Frankfurt kommt, kann man von der Kaiserleibrücke aus den Turm der Bergkirche sehen. So gibt er für viele Menschen, die auf oder rund um den Sachsenhäuser Berg leben, einen Orientierungspunkt, um zu sagen: „Da wohne ich“.
Vor 50 Jahren, am 21. August 1966, wurde die Bergkirche nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht. Nach dem Abriss des nebenstehenden Gemeindehauses zugunsten des neuen Kindergartens ist sie das einzige Gebäude der Dreikönigsgemeinde, das aus der Zeit der Berggemeinde (1956-1997) stammt. Viel wichtiger aber als diese Erinnerung ist die Tatsache, dass sie bis heute ein Ort großer Lebendigkeit ist. Menschen jeden Alters empfinden sie als ein Stück Heimat. Weil sie in ihrem Umkreis wohnen, weil sie in ihr getauft wurden, weil ihnen der sonntägliche Gottesdienst hier vertraut ist, weil sie hier Feste gefeiert haben, am Krippenspiel mitwirkten, Kinder-, Kleinkinder-, Kindergarten- oder Familiengottesdienste in ihr erlebt haben, musikalische Gottesdienste oder Konzerte in ihr genießen konnten und manches mehr.
Dabei ist die Bergkirche ein Gebäude, das – anders als etwa die Dreikönigskirche – nicht auf den ersten Blick Sympathien weckt. Die schlichten Betonwände wirken von außen streng und asketisch. Wer sie jedoch betritt, spürt die Transparenz des Raumes und die Wärme der rötlichen Backsteinwände. Sobald sich Menschen in der Kirche versammeln, kann man sich als Teil der Gemeinschaft fühlen, denn in ihr gibt es keine dunklen Nischen, in denen man verschwinden könnte. Der Raum macht es leicht, eine Beziehung zwischen Prediger und Hörer und untereinander zu finden. Und der Altarraum wird leicht zur Bühne, auf der auch Kinder sich unbefangen bewegen können.
So spricht einen das Gebäude an. Vieles davon vernehmen wir unbewusst. Es lohnt sich, die Besonderheiten dieser Kirche genauer anzuschauen. Dazu wird der Führer durch die Bergkirche, der jetzt erschienen und demnächst in der Kirche und im Gemeindebüro erhältlich ist, eine wertvolle Hilfe sein.
Das Jubiläum der Einweihung der Kirche sollte nicht zuletzt ein Grund zur Dankbarkeit sein für dieses Gebäude und für die Menschen, die es im Laufe der Jahre und auch in Zukunft mit Leben füllen. Vor allem aber haben wir Grund, Gott zu loben als den, der uns seinen Geist schenkt. Ohne ihn wäre auch die schönste Kirche nichts. Mit ihm aber lebt die Kirche, nicht erst seit 50, sondern seit 2000 Jahren.
Pfarrer Thomas Sinning
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