Für die Agenturen für Arbeit

Herr, unser Gott und Vater,
vor dir haben wir unsere Lebenszeit,
in Deiner Hand liegt unser Leben
gute und schwere Zeiten.
Zu Dir steige unser Dank auf für unser Land, den Frieden und die Freiheit.
Zu empfangen und zu geben, teilzunehmen und mitzugestalten
Und unseren Alltag selber zu verantworten, das gehört zu unserem Leben.
Nur wenn wir leben, wie es unserem Wesen entspricht,
können wir heimisch werden in dieser Welt,
dazu hilf Du uns durch Deine Begleitung.

Herr, wir bringen vor Dich die Agenturen für Arbeit:
Diese Orte, an denen verzweifelte und hoffende, enttäuschte und rebellierende Menschen zusammen kommen,
diese Orte der Hilfe, die die Angewiesenen doch meiden möchten.
Um Deinen Geist der Friedfertigkeit und Weisheit,
der Menschenfreundlichkeit und Geduld,
des Verständnisses und des Trostes bitten wir,
damit die Arbeit, Suche und Vermittlung in Würde und Entspanntheit geschehen kann.
Wir bitten für die Arbeitssuchenden um ein festes Herz,
das die Wirklichkeit aushält und sich doch bemüht um neuen Anfang.
Wir bitten Dich für jede Menschengeschichte, die dort hineinführt,
um Klärung und Erneuerung.
Wir bitten Dich auch für die Angestellten der Agenturen für Arbeit
Um die tägliche Kraft, das eine einzelne Schicksal zu sehen,
sich nicht zu verhärten
und im Licht der Menschenliebe zu reden und zu handeln,
jeden Tag aufs neue.
Mögen sie dem Hochgefühl der Macht über andere widerstehen,
wenn es zur Versuchung wird,
wenn sie auf Unverständnis und Illusionen treffen und auf Unwilligkeit.
Herr, wir bitten Dich um die tägliche Kraft derer, die dort zusammentreffen,
der Arbeit Suchenden und der Helfer und Vermittler,
dass die Würde beider Seite gewährt werden
und hinter der Bürokratie der Mensch nicht verschwinde.

Unsere Gemeinden aber lass Orte sein und werden, wo Hoffnung und Friedfertigkeit, Entspannung und Erneuerung vor Deinem Angesicht
gelebt und weitergegeben wird, Orte, die der Kraft des Neuanfangs
aus Dir und Deiner Hilfe vertrauen.
Das bitten wir dich im Namen Jesu. Amen.

(von Pfarrerin Dr. Bettina Opitz-Chen, Evangelische St. Johanniskirchengemeinde, Mainz)