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Menschen der Reformation

Thomas Müntzer

Im Juli 1524 versucht der umtriebige Pfarrer Thomas Müntzer die Fürsten, die der Reformation Martin Luthers anhängen, für seine revolutionären Ziele zu gewinnen.

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Er beklagt vor seinem Landesherrn die „arme zerfallene Christenheit“. Er folgert: Wenn die Fürsten nicht ihrer von Gott bestimmten Aufgabe nachkommen, die Frommen zu schützen und die Gottlosen zu strafen, ist das Volk von Gott auserwählt und verpflichtet, das Schwert und die Macht zu ergreifen.

Er hat sich auch Martin Luther zum Feind gemacht. Luther, der ihn zuvor unterstützte, beschimpft ihn nun als „Satan von Allstedt“. Er sieht in dessen Radikalität eine Gefahr für sein Reformationswerk. Müntzer wehrt sich und bezeichnet Luther als „Dr. Lügner“ und „geistloses sanftlebendes Fleisch zu Wittenberg“.

Er greift mit seiner „Hochverursachten Schutzrede“ Luthers Rechtfertigungslehre an: Sie sei nur Gnade für die Herrschenden und Besitzenden. Doch für die Besitzlosen sei sie Gesetz, Zwang und Strafe. In den Bauernaufständen sieht Müntzer einen Wink Gottes, die bisherigen Obrigkeiten abzusetzen und die endzeitliche Trennung der „Auserwählten“ von den „Gottlosen“ einzuleiten. Die Aufstände scheitern jedoch. Müntzer wird gefangen genommen, gefoltert und öffentlich hingerichtet. Sein Abschiedsbrief an die Aufständischen, die er dabei zur Einstellung des weiteren Blutvergießens aufruft, bezeugt sein prophetisches Sendungsbewusstsein: Das Volk habe ihn nicht recht verstanden, es habe nur den Eigennutz gesucht und sei deshalb von Gott gestraft worden. Seinen Tod versteht er als Sühneopfer für den Ungehorsam des Volkes gegenüber Gott.

Thomas Müntzer gehört zum so genannten „linken Flügel“ der Reformation. Auf ihn berufen sich sowohl Täufer als auch Sozialreformer.

Michael Achhammer | luther2017

Foto: © Christoph van Sichem [Public domain] / Wikimedia Commons (Wikimedia Commons)

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