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von Johanna Bergner

Zwischenzeiten

Die Tage sind noch grau, der Regen kommt unverhofft oft, die Temperaturen gehen nur langsam bergauf. Keine festliche Weihnachtszeit mehr und noch keinen Frühlingsduft in der Nase. Februar eben. Februar ist so eine Zwischenzeit, finde ich. Zwischenzeiten bewegen sich im luftleeren Raum. Ohne richtiges Ziel. Mit zu vielen Fragezeichen und zu wenigen Ausrufezeichen.

Nicht nur im Februar gibt es solche Zwischenzeiten. Vielleicht kennen Sie die auch in Ihrem privaten oder beruflichen Leben. Zeiten, in denen sich nichts vorwärts-, und zum Glück auch nichts rückwärtsbewegt. In denen Entscheidungen aufgeschoben werden und das „noch nicht“ einem „bald“ folgt.

In seinem Leben hat Jesus bestimmt auch solche Zwischenzeiten gehabt. In denen er sich zurückzog in die Wüste oder lief und lief, zwischen Orten hin und her, in Vorbereitung auf das, was er predigen wollte. In denen die Gottessohnschaft schwer auf seinen Schultern lastete, während er die Leichtigkeit des Heiligen Geistes versprühte.

Eine Zwischenzeit spürte Jesus wohl besonders in sich: das Warten auf Gottes Reich auf Erden. Deshalb sagte er zu denen, die mit ihm unterwegs waren: „Krieg und Geschrei muss geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende.“ (Matthäus 24,6) oder „Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. (Johannes 13,7). Ein „Noch nicht, aber bald“ prägt die Worte Jesu.

Eine Zwischenzeit haben auch die wohl besonders in sich gespürt, die Jesus in den Tod mitbegleiteten. Die auf den ersten Wochentag warteten, um zu seinem Grab gehen zu können. Und dann warten auf sein Wiederkommen.

Es mag uns manches Mal ungeduldig machen, Zwischenzeiten zu erleben.

Aber genau diese Zeiten sind solche, in denen, fast unmerklich, Dinge in uns arbeiten. In denen die Gedanken sich sammeln und ein Gefühl langsam das andere ablöst. In denen Knospen sich vorbereiten aufs Blühen, ungesehen.

Diese Zeiten sehe ich gern im Licht von Ostern. Wenn langsam der Trost die Trauer ablöst und die Hoffnung die Angst. Wenn der Engel auf dem Weg zu Jesu Grab ist. Wenn sachte die frohe Erkenntnis den Schleier der Ungewissheit hebt und Jesus als den sieht, der er ist.

Als einen, der mit uns in alle diese Zeiten hineingeht. Der den Weg ausleuchtet und zwischen die Zeiten sein Wort spricht.

In der Zwischenzeit nun ende ich mit einem kleinen Gedicht:

So wahr die Nacht auch ist.

Sie ist geweiht.

Die Sonne geht uns auf.

Sie steigt.

Ab heute wieder schneller.

So kalt der Winter friert.

Der Frühling hält sich.

Schon bereit.

Auch wenn der Sommer jetzt noch schweigt.

Die Tage werden wieder heller.

Sie trotzen aller Dunkelheit.

Ich will mich zärtlich an die Hoffnung lehnen.

Mit Frieren, Ungeduld und Tränen.

Geboren wird der nächste Funke.

Im Warten und im Sehnen.

Es dämmert neue Zeit. (Christina Brudereck)

 

 

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