Dreikönigsgemeinde

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote der Dreikönigsgemeinde zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

Was mache ich, wenn...
Menümobile menu

Ruhestand von Pfrarrer Jürgen Seidl

Abschied

Foto: privat

Am 1. Januar 1990 habe ich meinen Dienst in der Dreikönigsgemeinde begonnen, und wenn ich nun im Gottesdienst am 14. April in den Ruhestand verabschiedet werde, kann ich auf über 34 Jahre als Pfarrer in unserer Gemeinde zurückblicken.

In den ersten Jahren habe ich Berufserfahrung gesammelt. Es waren auch Jahre des Aufbaus, in denen in der Gemeinde viel Neues entstand: etwa das Kirchencafé nach dem Gottesdienst, die Feier der Osternacht, die Ausgabe von Essensgutscheinen an Bedürftige, der Besuchsdienst, die Feier des Abendmahls an jedem Sonntag und die Zusammenarbeit mit den Museen – beispielsweise im Rahmen der Bilderpredigten mit dem Städel. Daraus entstand später die halbe Pfarrstelle für Stadtkirchenarbeit am Museumsufer.

Mit der Fusion der Berg-, Süd- und Dreikönigsgemeinde zu einer neuen und größeren Dreikönigsgemeinde im Jahre 1997 begann dann auch für mich als Pfarrer ein neues Kapitel. Die Fusion war bildlich gesprochen keine Liebesheirat, sondern eine Vernunftehe. Die ersten Jahre waren nicht einfach; besonders die Diskussionen um das Gebäudekonzept waren belastend. Es gab aber auch Synergieeffekte etwa in der Jugendarbeit, wo ein außergewöhnlich fähiges Team heranwuchs. Überhaupt waren und sind in unserer Gemeinde seit Langem viele Menschen ehrenamtlich tätig, was zu einem gelingenden Gemeindeleben beiträgt. Dafür war und bin ich sehr dankbar.

Die besten Jahre meines Pfarrdienstes waren die Jahre mit meiner Frau Petra an meiner Seite. Am Dreikönigstag 2006 haben wir geheiratet. Seither war – und ist bis heute – auch der Kirchenvorstand bemerkenswert gut besetzt, und die dort versammelte Kompetenz der Mitglieder trägt zur Entlastung des Pfarrteams bei, etwa in Personalfragen oder Finanz- und Bauangelegenheiten.

So hätte es bis zum Ende meines Pfarrdienstes in der Gemeinde weitergehen können, doch mitunter kommt es anders als man denkt oder es sich wünscht. Im September 2018 starb meine Frau. Die Corona-Pandemie sorgte ab März 2020 auch in der Gemeindearbeit für erhebliche Einschnitte. Und die aufgrund der Energiekrise ungeheizten Kirchen im vorletzten Winter waren auch kein Vergnügen.

Insgesamt blicke ich jedoch dankbar auf viele gute Erfahrungen zurück und auf so manches, was mit Gottes Hilfe und durch Gottes Segen in der Gemeindearbeit und in meinem Pfarrdienst gelungen ist.

Die Zukunft der Dreikönigsgemeinde werde ich nun ab Mai aus einer anderen Perspektive wahrnehmen. Ich bleibe auch nach Beendigung meines Dienstes als Gemeindepfarrer weiterhin Mitglied der Dreikönigsgemeinde mit Wohnsitz in Sachsenhausen und bin gespannt, wie es in den nächsten Jahren weitergehen wird. Es steht (mal wieder) eine größere Umstrukturierung durch die nun entstehenden Nachbarschaftsräume an, und das wird einige Veränderungen mit sich bringen.

Entscheidend wird dabei sein, dass Menschen auch künftig in unserer Gemeinde Erfahrungen mit Gott machen können und in ihrem Glauben an Gott gestärkt werden. Das war für mich immer das Wichtigste, denn was die Kirche zur christlichen Kirche macht, ist nicht sie selbst, sondern das Wirken des Heiligen Geistes.

Dieses Geschehen ist für Menschen nicht verfügbar. Das muss man aushalten. Und das ist nicht immer leicht. Am besten gelingt es betend und in der vertrauensvollen Offenheit, dass Gott wirkt, was wir nun einmal nicht bewirken können. In diesem Sinne blicke ich dankbar zurück und zuversichtlich nach vorne.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top