Dreikönigsgemeinde

Angebote und Themen

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Maria-Magdalena-Gemeinde

Aus der Nachbarschaft

Wir möchten uns gerne als eine der drei Gemeinden im neu gegründeten „Nachbarschaftsraum Frankfurt-Süd“ vorstellen. Oder kennen Sie uns schon so gut? Die Maria-Magdalena-Gemeinde im mittleren und westlichen Sachsenhausen gibt es nun schon seit 26 Jahren, seit 1998.

Die neue Gemeinde mit dem Namen der Jüngerin, die Jesus aus Nazareth nahestand, entstand aus der Fusion der Lukasgemeinde, die 1903 aus dem Villen- und Gründerzeitviertel des wachsenden südlichen Stadtteils Frankfurts entstand, und der 1953 gegründeten Ostergemeinde, die sich aus der Ernst-May-Siedlung, der in den 1920er Jahren gebauten Heimatsiedlung, den Nachkriegs-Siedlungsbauten um die Tiroler Straße, der Fritz-Kissel-Siedlung und dem Lerchesberg bildete. So reicht das Gemeindegebiet vom Stadtwald bis zum Museumsufer, von der Louisa bis über den Schweizer Platz hinaus bis fast zum Brückenspielplatz.

Die Kirchen

Die 1959 vom Architekten Rudolf Schanty erbaute Osterkirche an der Mörfelder Landstraße steht auf dem Gelände des ehemaligen Riedhofs, in dessen Saal auch schon in den 1930er Jahren Gottesdienste gefeiert wurden. Die von Carl Friedrich Wilhelm Leonhardt entworfene und im Jugendstil erbaute Lukaskirche am Otto-Hahn-Platz wurde vom charismatischen Pfarrer Wilhelm Busch 1913 eingeweiht. Für die damals schnell wachsende Gemeinde war die mit 970 Sitzplätzen große Kirche nicht überdimensioniert. Als Frankfurter „Bilderkersch“ erlangte sie Bekanntheit, da der Innenraum bis zu den Bombenangriffen 1944 mit 21 meist großformatigen Bildern des Frankfurter Malers Wilhelm Steinhausen ausgeschmückt war. Die nach dem Evangelisten Lukas benannte Kirche wurde fast völlig zerstört. Der rasche Wiederaufbau erfolgte 1953, dabei wurde eine Zwischendecke eingezogen, so dass Gemeinderäume im Erdgeschoss entstanden und die Kirche sich nun im 1. Stock befindet. Für den barrierefreien Zugang gibt es einen Aufzug. Die erste Orgel, eine Walker-Orgel, damals die größte in Frankfurt, veranlasste Albert Schweitzer, hier regelmäßig zu spielen. Die zweite Orgel hielt qualitativ nicht so lange, so dass die Gemeinde die jetzige Rieger-Orgel 1998/99 einbauen ließ; die Finanzierung erfolgte komplett aus Spenden. Die Orgel mit 24 Registern ist von hoher Qualität und gutem Klang, so dass die Professoren der Musikhochschule hier ihre Studenten unterrichten.

Die Fusion von Lukas- und Ostergemeinde geschah aus Gründen von reduzierten finanziellen Mitteln und geringeren personellen Ressourcen. Um Gebäudekosten zu sparen, wurden auf dem Lukasgelände ein Gemeindesaal geschlossen und ein großes Haus zur Vermarktung abgegeben, das Gemeindebüro in die Kirche verlagert, 2012 die Kita neu gebaut. An der Osterkirche wurden ca. 75% des Geländes abgegeben und zwei kleine Räume, Teeküche und sanitäre Anlagen, in die Kirche eingebaut, der Innenraum neu und modern gestaltet.

Buntes Gemeindeleben

Die Maria-Magdalena-Gemeinde hat eine lange Tradition eines großen ehrenamtlichen Engagements schon aus der Lukas- und Ostergemeinde heraus. Es wurden in der Regel drei Sonntagsgottesdienste gefeiert und über 22 Jahre einmal im Monat ein ehrenamtlich durchgeführter Abendgottesdienst mit Talkshow-Dialog, Predigten und Bandmusik. Die Gemeinde hat charismatische und konservativ-traditionelle Stile ausgehalten und kam regelmäßig in Gemeindefreizeiten und Gemeindefesten zusammen. Kirchenwände wurden angemalt und Konfirmanden in Planschbecken und Taufkleid getauft. Viel Gemeinschaft wurde und wird gelebt und lebenslange Freundschaften geschlossen.

Manchmal diskutieren wir uns die Köpfe heiß, dann feiern wir wieder fröhlich miteinander.

Die Gemeinde engagierte sich in der Erinnerungsarbeit an das ehemalige israelitische Kinderheim in der Hans-Thoma-Straße, bei Stolpersteinverlegungen und der Erinnerung an die Verfolgung von Gemeindegliedern jüdischer Herkunft. Als 2015 und 2016 viele Flüchtlinge in unser Land kamen, lebte ein junger Mann 18 Monate im Kirchenasyl in der Lukaskirche. Heute ist er ein gut integriertes Mitglied unserer Gesellschaft.

Es fällt schwer, ein einigermaßen vollständiges Bild zu zeichnen. Das Gemeindeleben ist so vielfältig, vieles bleibt ungenannt. Noch zwei Dinge will ich erwähnen:

Wir beherbergen seit vielen Jahren Gast- oder besser Hausgemeinden: in der Lukaskirche eine ghanaische und in der Osterkirche eine koreanische Gemeinde.

In den letzten zwei Jahren haben wir während und nach der Corona-Pandemie durch Versetzungen in den Ruhestand einen fast kompletten Personalwechsel vollzogen, wir haben hochqualifizierte neue Kirchenmusiker, zwei neue junge und engagierte Pfarrerinnen, neue Gemeindesekretärinnen, engagierte Gemeindepädagoginnen. Mit all diesen Personen, die gute neue Ideen und Energie mitbringen, sind wir dabei, das Gemeindeleben neu zu gestalten und dies jetzt auch gerne mit unseren Nachbargemeinden Dreikönig und Erlöser zusammen.

Last but not least, wir haben sogar noch eine halbe Pfarrstelle frei zur Besetzung in unserem Team, wenn auch nur begrenzt für drei Jahre.

Neu angekommen

Und jetzt berichtet Ihnen unsere erst in diesem Jahr hinzugekommene Pfarrerin Mirjam Raupp, welche Eindrücke sie von unserer Maria-Magdalena-Gemeinde hat:

Bunt, vielfältig, diskussionsfreudig, engagiert – so würde ich die Menschen beschreiben, denen ich seit Januar in der Maria-Magdalena-Gemeinde begegnet bin. Als neue Pfarrerin ist mir vor allem die große Offenheit und der Entdeckergeist in der Gemeinde aufgefallen. Ich glaube, das hat viel damit zu tun, dass viele engagierte Haupt- und Nebenamtliche ihre Wurzeln in der Jugendarbeit haben. Ob in Hauskreisen, bei den Heliandpfadfinder*innen oder in der offenen Jugendarbeit des EJW – viele Menschen hier haben Gemeinschaft schon als Kinder und Jugendliche im Kontext von Gemeinde erlebt. Und das gilt quer durch alle Altersgruppen und Arten von Engagement. Ob alt oder jung, im Kreis der Teamer, im Kirchenvorstand oder auch als Hauptamtliche – viele hier fühlen sich der Jugendarbeit verbunden, ganz häufig, weil sie mit und in ihr aufgewachsen sind. Für deren Engagement in der Gemeinde bedeutet das einerseits die Fähigkeit zur Flexibilität, die nicht nur in der Jugendarbeit oft notwendig ist, sondern sich auch auf andere Bereiche überträgt. Und andererseits die Bereitschaft, füreinander einzustehen, weil viele Gemeindemitglieder sich schon sehr lange mit der Gemeinde verbunden fühlen, hier ihre Heimat gefunden haben. Ich glaube, diese breite Verwurzelung in der Jugendarbeit, die dann in allen gemeindlichen Kontexten und durch die Generationen hinweg Früchte trägt, ist ein großer Schatz. Und zugleich ist sie nur ein Teil der vielen Facetten, die inzwischen aus ihr erwachsen sind. Kreative Angebote, gerade auch für Erwachsene; offene Jugendarbeit, Veranstaltungen und Freizeiten für Jugendliche und Familien; ein engagierter Erwachsenen-Chor, ein Jugendchor und vier Kinderchöre; ein breit aufgestelltes kirchenmusikalisches Angebot, das gerne auch ein wenig abseits großer, bekannter Werke und Künstler wandelt; der Platz hier wäre zu knapp, um alle Facetten der gemeindlichen Arbeit zu nennen. Diese seelsorglich zu begleiten, ist für meine Kollegin Stefanie Bohn und mich in jedem Fall abwechslungsreich und spannend zugleich.

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