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Warum die Heiligen drei Könige erst am 6. Januar an der Krippe ankommen

„Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut“

Auch das Jahr 2025 beginnt mit einem merkwürdigen Feiertag: Am 6. Januar, dem „Dreikönigstag“, ziehen wieder als Könige verkleidete Kinder durch die Straßen. Und die evangelischen Gemeinden feiern an diesem Tag das Epiphanias-Fest. Zudem gelten die Namenspatrone unserer Kirchengemeinde als Schutzheilige der Reisenden und Pilger. Ein Klärungsversuch:

In der Bibel beschreibt der Evangelist Matthäus den Besuch von drei Männern beim neugeborenen Jesuskind (Mt 2,1-12). Bemerkenswerter-weise bezeichnet er sie weder als Könige noch stellt er fest, dass sie zu dritt zu Jesus an die Krippe kamen. Das griechische Wort, mit dem Matthäus die Reisegruppe aus dem Orient bezeichnet, bedeutet übersetzt so viel wie „Magier“: Es handelt sich um Weise und Priester, die sich auf Stern- und Traumdeutung sowie auf andere geheime Künste verstanden. Auch ihre in der westlichen Kirche traditionellen Namen Kaspar, Melchior und Balthasar (in den christlichen Kirchen Syriens und Ägyptens beispielsweise tragen die Männer völlig andere Namen) stammen nicht von Matthäus. Man kann also am Beispiel der drei Weisen sehr anschaulich beobachten, wie kirchlich-kulturelle Legendenbildung funktioniert.

Es war der christliche Gelehrte Origenes, der im 3. Jhd. nach Christus als erster die Dreizahl der Weisen aus dem Morgenland festlegte: Aus den drei Geschenken für das Jesuskind (Gold, Weihrauch und Myrrhe; vgl. Mt 2,11) folgerte Origenes, dass es sich bei den Weisen um drei Personen gehandelt haben muss. Aufgrund des Wertes ihrer edlen Gaben für das Jesuskind schloss man, dass die drei Männer nichts anderes als Könige sein können. Schließlich sind Gold, Weihrauch und Myrrhe im Alten Testamten Geschenke, wie sie typischerweise Königinnen und Könige überbringen (vgl. z. B. Ps 72).

Ab dem 12. Jahrhundert gewann die Legendenbildung um die drei Weisen neue Fahrt: Man ordnete nun jedem von ihnen einen der drei damals bekannten Kontinente zu (Afrika, Asien und Europa). In der Kunst repräsentieren die Weisen häufig die drei Alter eines Menschen: Einer von ihnen wird als junger Mann, der zweite in der Blüte seines Lebens, der dritte als Greis dargestellt.

Diese Interpretation der drei Weisen in Kunst und Tradition schärft auch unseren Blick für die Bedeutung des Epiphanias-Festes, das wir am 6. Januar feiern: Das griechische Wort Epiphaneia bedeutet „Erscheinung“. Wir feiern in unseren Kirchen bereits seit dem 2. Jhd. an diesem Tag die Erscheinung Jesu als König vor der ganzen Welt. Wir gedenken in unseren Gottesdiensten in der Epiphaniaszeit der sogenannten „Drei Wunder Jesu“: In der Anbetung Jesu durch die Weisen (Mt 2), seiner Taufe im Jordan (Lk 3) sowie im Weinwunder bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2) zeigt sich seine königliche Macht. Von hier aus ist es nicht mehr weit zu den Heiligen drei Königen: Denn in ihrer Anbetung des Jesuskindes zeigt sich die Anbetung durch Menschen jeden Alters sowie aus der gesamten damals bekannten Welt. Deshalb ordnete man diese biblischen Figuren dem 6. Januar und damit dem Epiphanias-Fest zu.

Die Reliquien der Heiligen drei Könige befinden sich übrigens im Kölner Dom, wohin sie Kaiser Friedrich Barbarossa (1122-1190) hatte bringen lassen.

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