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Luft holen - 7 Wochen ohne Panik

Eine Minute Gott-Kontakt

Morgens atme ich. Ganz bewusst. Ich sitze da und atme. Bevor ich eintauche in den geschäftigen Alltag, bevor ich mit Menschen bin, atme ich. Ich hole tief Luft und mache so meinen Körper bereit, Energie aufzunehmen und wieder auszustoßen. Beruhige den Herzschlag, bevor mich etwas aus der Bahn wirft oder der Puls wieder wegen irgendetwas in die Höhe schießt.

Vielleicht gefällt mir deshalb so gut das Motto der diesjährigen Fastenaktion „7 Wochen ohne“ von der Evangelischen Kirche: „Luft holen. 7 Wochen ohne Panik.“

Rund 20.000 Mal am Tag atmen wir ein und aus. Unser ganzes Leben hängt von etwas ab, was wir im Grunde schon natürlich tun. Nur oft unbewusst. Und leider sind wir auch immer wieder atemlos, ist die Welt um uns herum atemlos. Eine Dauerschleife an Nachrichten, Terminen, Posts, Retweets und Geräuschkulissen zieht an uns vorbei. Da nehmen wir den eigenen Atem gar nicht mehr wahr, wir hören ihn nicht mehr.

Dabei haben wir Atmen als ganz persönliches Geschenk von Gott erhalten. Der Lebensatem, der uns Menschen eingehaucht wurde am Anfang. Von Nase zu Nase sozusagen, wenn man sich das so vorstellen will. Aus dem Erdenschlaf erweckt mit einem Atemstoß voll Liebe. Er erfüllt unseren ganzen Körper, versorgt jede Zelle mit Sauerstoff und lässt uns so in den Kreislauf des Lebens eintreten. Ein Pendel, das einmal angestoßen wird und von allein weiterschwingt, bis wir in Gottes Ewigkeit eingehen.

Die Fastenaktion der Evangelischen Kirche will diesen Lebensodem in den Fokus stellen. Vom 5. März bis zum 21. April findet die Aktion statt. Ab Aschermittwoch heißt es: „Luft holen. 7 Wochen ohne Panik“. In der Fastenzeit sind wir dazu aufgerufen, Selbstverständlichkeiten, Gewohnheiten und gefertigte Perspektiven abzuklopfen. Diesmal mit Blick auf das, wo wir uns mitreißen lassen, wo Panikmache auf uns übergreift oder wir überwältigt werden von bestimmten Dingen oder Emotionen. Dann immer Luft zu holen, kann hilfreich sein. Nicht umsonst spielt auch zum Beispiel in der Philosophie des Yoga oder beim Meditieren der Atem so eine wichtige Rolle. Ob Seufzen, Singen, oder einfach nur frische Luft Reinlassen – die Aktion bringt das Atmen ins Spiel als etwas, das uns wieder näher an Gott heranführen kann.

Vielleicht wollen Sie es auch probieren, einmal wieder bewusst ein- und auszuatmen, und wenn es nur eine Minute am Tag ist. Eine Minute Gott-Kontakt, eine Minute mit dem, was uns leben lässt. Oder morgens nach dem Aufstehen sagen: „Dein Atem fließt in mich, Ewige, und strömt heraus. Ich hole deine Liebe und deine Energie in mich hinein und lasse sie jeden Zentimeter meines Körpers ausfüllen. Ich atme alles, was mir nicht zum Leben mit dir dient, heraus. So hast du mich geschaffen. So bin ich bereit für den heutigen Tag.“

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