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Matthäus 5,13

Jesus sagt: „Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.“

Foto: privat

Das sagt Jesus zu seinen Jüngern. Er macht sie zu Zeugen für die Liebe Gottes. Er sagt: Es zählt, was ihr glaubt. Es zählt, was ihr tut. Es zählt, was ihr sagt. Zeigt, was in euren Herzen ist, und stellt euer Licht nicht unter den Scheffel!

Das sagt Jesus zu seinen Jüngern. Er macht sie zu Zeugen für die Liebe Gottes. Er sagt: Es zählt, was ihr glaubt. Es zählt, was ihr tut. Es zählt, was ihr sagt. Zeigt, was in euren Herzen ist, und stellt euer Licht nicht unter den Scheffel!

Was Jesus zu seinen Jüngern sagt, das sagt er auch zu uns.

Als der Dirigent Sir Michael Costa einmal eine Probe für ein Konzert mit einem großen Orchester und Hunderten von Sängerinnen und Sängern leitete, dachte sich der Spieler der Piccolo-Flöte: „Mich hört sowieso keiner.“ Und hörte auf zu spielen. Der Dirigent unterbrach sofort: „Wo ist die Piccolo-Flöte?“ Sein feines Gehör merkte, dass diese eine Stimme fehlte.

Dieses Beispiel zeigt, dass die Christen ihren Part in der Symphonie des Lebens zu spielen haben. Nicht selten fühlen wir uns wie der Piccolo-Spieler und denken: Was ich tue, ist doch viel zu unbedeutend. Aber dann fehlt unser Beitrag für die Familie, für die Gemeinschaft, für die Kirche und für die Gesellschaft.

Nicht nur Gott registriert, was wir tun oder eben nicht tun. Auch die Menschen, mit denen wir leben, spüren den Unterschied.

Es kommt nicht darauf an, ob wir viel oder wenig Verantwortung tragen, ob wir viel oder wenig Macht besitzen. Es kommt vielmehr darauf an, die Möglichkeiten, die Gott uns gibt, zu gebrauchen, um mit ihnen der Gemeinschaft zu dienen und damit Gott die Ehre zu geben. Jeder noch so kleine Beitrag trägt zum Reichtum und zur Farbigkeit von Gottes Welt bei.

Warum ist das so wichtig? Weil wir Beschenkte sind. Beschenkte von Gottes Liebe. Sein Evangelium ist der Schatz, von dem wir leben. Er ist uns aber auch anvertraut, damit wir ihn weitergeben. Wir sind Gottes geliebte Kinder. Wenn Kinder groß werden, übernehmen sie Verantwortung. Uns ist das Licht der Liebe Gottes und das Salz der Gebote anvertraut; das höchste davon ist das Gebot der Liebe.

Wenn unser Alltag etwas widerspiegelt von der Liebe Christi, dann werden unsere persönlichen und unsere sozialen Beziehungen davon geprägt werden. Weil wir als soziale Wesen geschaffen sind, sind wir wichtig für unsere Mitmenschen. Wäre es nicht so, bräuchte es die Gebote nicht.

Viele Menschen wissen womöglich gar nicht, ob jemand in ihrem Umfeld Christ ist oder nicht. So muss es aber nicht sein. Wenn andere Menschen unsere Hilfsbereitschaft wahrnehmen, unsere Geduld mit schwierigen Menschen, unsere Entschlossenheit, sich für Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen, und unseren Einsatz für Menschen, die benachteiligt werden, dann werden sie eine Ahnung bekommen von der Kraft der Liebe Gottes, die in uns wirkt.

Es mag vielleicht nur wie ein schlichter Ton einer kleinen Flöte sein, aber er wird gehört werden. Und in dem Moment wird das Licht sichtbar, sorgt das Salz für Geschmack. Und dann können auch andere in das Lob Gottes mit einstimmen:

„So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Matthäus 5,16).

Auszug aus der Predigt, die Pfarrer Sinningam Sonntag, den 2. Februar 2020 in der Kirche in Walakom (Kerala, Indien) der Church of South India in englischer Sprache gehalten hat; sie wurde in die Landessprache Malayalam übersetzt.

Pfarrer Thomas Sinning

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