Dreikönigsgemeinde

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote der Dreikönigsgemeinde zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular sind wir offen für Ihre Anregungen.

Was mache ich, wenn...
Menümobile menu

Gut das wir einanander haben

Ein Jahr nach dem Mauerfall, 1990, schrieb der Liedermacher Manfred Siebald einen Song, der zu einem regelrechten Kirchenschlager wurde: „Gut, dass wir einander haben“. Damals ging es um eine Wiedervereinigung, die alle Kräfte herausforderte, nicht nur im Staat, auch in der Kirche. Manfred Siebald schaffte es damals, den Ton zu treffen. Einen Ton, der jetzt auch wieder passend scheint.

Der Text beschreibt Sehnsüchte, die Menschen haben im Hinblick auf das Stichwort ‚Gemeinschaft‘. Und schnell wird schon beim Refrain klar, dass es nicht um irgendeine Gemeinschaft von Menschen geht, sondern um die Gemeinschaft Gottes, um gelebte Kirche.

Gut, dass wir einander haben,
gut, dass wir einander sehn,
Sorgen, Freuden, Kräfte teilen
und auf einem Wege gehn.
Gut, dass wir nicht uns nur haben,
dass der Kreis sich niemals schließt
und dass Gott, von dem wir reden,
hier in unsrer Mitte ist.

Im Lied wird das Bild einer Gemeinschaft gezeichnet, die zueinander hält, die Zeit, Freude, Kräfte, Geld, Gaben und Ziele miteinander teilt, die regelmäßig zusammenkommt und einander schätzt und respektiert.

Von (neuer) Gemeinschaftsbildung hören wir derzeit einiges in Kirchenkreisen. Unsere Landeskirche hat es sich – und somit uns als Gemeinden – zur Aufgabe gemacht, durch den Verkleinerungstrend der Kirche zu navigieren mit dem sogenannten Reformprozess „ekhn2030“. Dabei werden die Gemeinden dazu angehalten, die vorhandenen Ressourcen zusammenzulegen und sich zu mehreren Gemeinden zusammenzutun.

Eine nicht allzu schlechte Idee – nur fehlt öfter, als uns lieb ist, das Navigationsgerät dazu. Es gibt keine Musterkarte, die uns den Weg zeigt. Oder das Ziel. Da gilt es, genau hinzuhören, welche Bedürfnisse es gibt. Es gilt, neue Kommunikationswege zu eröffnen und Vermittlungsformen zu finden, wo sie nötig sind.

Keine, die nur immer jubelt;
keiner, der nur immer weint.
Oft schon hat uns Gott in unsrerFreude, unsrem Schmerz vereint.Keiner trägt nur immer andre;keine ist nur immer Last.Jedem wurde schon geholfen;jede hat schon angefasst.

Da gilt es, Raum für Trauer über diesen Prozess zu schaffen und sich gegenseitig zu ermutigen.

Keine, die nur immer jubelt;
keiner, der nur immer weint.
Oft schon hat uns Gott in unsrer
Freude, unsrem Schmerz vereint.
Keiner trägt nur immer andre;
keine ist nur immer Last.
Jedem wurde schon geholfen;
jede hat schon angefasst.

Da gilt es, Kräfte und Aufgaben fruchtbar zu teilen und aufzuteilen und hinzuschauen, welcher Reichtum an Ideen und Fähigkeiten schon da ist.

Keiner ist nur immer schwach,
und keine hat für alles Kraft.
Jeder kann mit Gottes Gaben das tun, was kein andrer schafft.
Keine, die noch alles braucht,
und keiner, der schon alles hat.
Jede lebt von allen andern;
jeder macht die andern satt.

Beschreibt Manfred Siebald die Realität oder eine Utopie von Kirche? Welche Kirche steht uns momentan vor Augen und welche schwebt uns in Zukunft vor Augen? Sind wir so, wie es im Lied besungen wird, sind wir auf dem Weg dorthin?

Ich wünsche es mir im Herzen, dass wir Gemeinde bleiben und werden können in neuen Formen, in größerer Gemeinschaft, in Austausch und Bereicherung. Und vor allem miteinander eine Vision von Gemeinde entwickeln, die trägt und inspiriert. Gemeinde, wie sie im Lied besungen wird.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top