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Beerdigung - Trauer - Hilflosigkeit - Gedanken

Ohne kirchlichen Segen

© EKHN / fundus.ekhn.deEine Bestattungsfeier mit einer Urne.

Ich traute meinen Augen nicht, als ich abends in der Tageszeitung in der Liste der täglichen Beerdigungen einen mir bekannten Namen las: eine Frau aus der Dreikönigsgemeinde, die vor einigen Jahren zu mir gekommen war, um über ihre Beerdigung zu sprechen. Ich hatte sie beruhigt, dass sie als Mitglied der Dreikönigsgemeinde selbstverständlich von mir oder einem Kollegen beerdigt werden würde. Später habe ich sie auch noch einmal zu Hause besucht.

Dass sie nun offenbar beerdigt worden war, ohne dass ich ihren Wunsch erfüllen konnte, ließ mir keine Ruhe und ich rief am nächsten Morgen bei der Städtischen Pietät an. Dort erhielt ich die Auskunft, dass die Pietät mich nicht verständigt hat, weil die Angehörigen sich selbst um einen Pfarrer kümmern wollten.

Als ich die Angehörigen kontaktierte, hörte sich das ganz anders an: Die Verstorbene war von den Angehörigen im letzten Jahr in ein Pflegeheim in deren Wohnort in der Nähe von Frankfurt geholt worden. Im Gespräch mit der Pietät waren sie nun unsicher, ob die dortige Kirchengemeinde oder eben die Sachsenhäuser Kirchengemeinde, in der sie jahrzehntelang gewohnt hatte, zuständig sei.

Die Städtische Pietät hat nicht geholfen, diese Frage zu klären, obwohl es für sie ein Leichtes gewesen wäre, nach ihrer Wohnortadresse die zuständige Gemeinde herauszufinden, sondern hat den Angehörigen stattdessen einen freien Redner für mindestens 300 € vorgeschlagen, was diese abgelehnt haben.

Ich bin empört darüber, dass die Pietät für eine evangelische Verstorbene einen freien Redner vorgeschlagen hat, aber noch mehr empört mich, dass eine Frau, die Mitglied unserer Dreikönigsgemeinde war, ohne kirchliche Begleitung beerdigt wurde, obwohl sie mich darum gebeten hatte.

In der Hilflosigkeit, dass ich als Pfarrerin dies nicht verhindern konnte, möchte ich diese Geschichte wenigstens öffentlich machen, um die, die vielleicht irgendwann einmal vor ähnlichen Fragen stehen, zu ermutigen, bei einer Pietät, die sich offensichtlich nicht bemüht, nicht locker zu lassen.

Wer Mitglied der evangelischen Kirche ist, hat selbstverständlich das Recht, von einer evangelischen Pfarrerin oder einem evangelischen Pfarrer auf dem letzten Weg begleitet zu werden, und das natürlich kostenlos.

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