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Luthers Weggefährten, epd/Gemeindebrief

Menschen der Reformation: Philipp Melanchthon

Allein Jesus Christus. Allein aus Gnade. Allein aus Glaube. Das waren die Kernthesen der Reformation. Warum sind die noch heute aktuell?

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Philipp Melanchthon

16. Februar 1497: Als Philipp Schwarzerdt wird Melanchthon in der damaligen kurpfälzischen Stadt Bretten bei Karlsruhe geboren. Später ändert er seinen Namen in „Melanchthon“, griechisch für „schwarze Erde“.

Ab Herbst 1509: Studium – u. a. Rhetorik, Geometrie, Musik und Astronomie – in Heidelberg als Zwölfjähriger.

Januar 1514: Mit 17 Magisterprüfung an der philosophischen Fakultät Tübingen. Danach Lehre an der Universität.

Sommer 1518: Melanchthon kommt in Wittenberg an, unterrichtet griechische Sprache und studiert als Schüler Martin Luthers Theologie.

November 1520: Heirat mit der Tochter des Wittenberger Bürgermeisters Hieronymus Krapp, Katharina Krapp.

1521: Melanchthon veröffentlicht die erste gültige Zusammenfassung der reformatorischen Lehre, die „Loci communes“.

1529: Marburger Religionsgespräch zwischen Lutheranern und Reformierten mit Luther und Zwingli. Melanchthon ist einer der Wortführer.

1530: Augsburger Reichstag. Das von Melanchthon maßgeblich verfasste Augsburger Bekenntnis (Confessio Augustana) - bis heute verbindliches Bekenntnis der lutherischen Kirchen weltweit - wird vorgelegt.

Ab 1546: Nach Luthers Tod wird Melanchthon Wortführer der Protestanten, eine Position, die er nie anstrebte. Er ist zunehmend Anfeindungen besonders aus dem eigenen Lager ausgesetzt.

August 1557: Melanchthon reist auf Befehl des Kurfürsten August zum Wormser Religionsgespräch, bei dem Protestanten und Katholiken nochmals vergeblich einen Ausgleich suchen.

19. April 1560: Melanchthon stirbt in Wittenberg mit 63 Jahren und wird wie Luther in der Schlosskirche beigesetzt.

„Gott öffnet uns die Augen“

Die Aktualität der Reformation

Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine Thesen gegen den mittelalterlichen Ablasshandel. Damit löste er die Reformation aus. 500 Jahre ist das her. Reinhard Ellsel spricht mit dem Berliner Altbischof und ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Dr. Wolfgang Huber, über die Aktualität der Reformation.

Allein Jesus Christus. Allein aus Gnade. Allein aus Glaube. Das waren die Kernthesen der Reformation. Warum sind die noch heute aktuell?

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Das Bild vom Menschen ist weitgehend davon geprägt, dass wir sagen: Der Mensch ist das, was er selber aus sich macht. Anerkennung bekommt der, der etwas leistet.

Und damit laufen wir Gefahr, dass wir selbstgerecht werden ...

Wir neigen dazu, die Menschen in Schwarz und Weiß aufzuteilen. Wir sagen, da sind die Guten und da die Bösen. Da sind diejenigen, die dazu gehören, und die anderen gehören nicht dazu. Einheimische und Fremde.

Sie sprechen die Flüchtlingskrise an. Wie kann sich unser verengter Blickwinkel wieder weiten?

Nur dann, wenn wir einsehen, dass keiner von uns den letzten Sinn seines Lebens hervorbringt – nicht durch seine Leistungen, nicht durch Eigenschaften, die er hat. Sondern wir sind etwas, weil Gott uns zu etwas macht. Gott sei Dank sind wir mehr, als wir aus uns selbst machen. Denn das könnte auch gründlich schiefgehen.

Wir leben alle aus Gottes Gnade. Das lässt uns leichter die Seiten wechseln und auf Fremde zugehen. Wir brauchen nämlich keine Angst zu haben, dass wir zu kurz kommen, sondern wir sind dankbar für alles, was wir geschenkt bekommen haben. Dankbarkeit für die uns geschenkte Würde. Dankbarkeit für das uns geschenkte Leben. Dankbarkeit dafür, dass Gott uns anerkennt. Er öffnet uns die Augen für unsere Mitmenschen und hilft uns dabei, Mitmenschen als gleichberechtigt anzuerkennen und – soweit wir irgend können – auch als gleichberechtigt zu behandeln.

Das ist für mich die Aktualität der Reformation. Und das ist nur schwer zu überbieten.

epd/Gemeindebrief

 

 

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