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Epheser 4, 26 Monatsspruch für Februar

Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.

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Manchmal genügt ein falsches Wort. Es trifft mich, es ärgert mich, und ich kann nicht mehr an mich halten.

Das Arsenal an Schimpfworten ist dann schnell aktiviert, die Stimme wird laut. Schnell ist etwas gesagt, was ich hinterher bereue.

Jeder kennt solche Momente. Die sanfteren Naturen können sich leichter zügeln, die impulsiveren sind schnell auf 180. Noch anders ist es, wenn viele Menschen gemeinsam ihrem Zorn Ausdruck geben. Zum Beispiel weil sie gegen eine Impfpflicht protestieren. Dann entwickelt sich leicht eine Dynamik, die nicht mehr so leicht zu stoppen ist und sich unter Umständen sogar in Gewalt entlädt.

Zorn gehört zu den stärksten emotionalen Zuständen des Menschen. Er setzt ungeheure Energie frei, so dass man sich über sich selbst oft nur wundern kann. Doch wo so viel Energie im Spiel ist, gilt es aufzupassen, dass damit kein Unheil angerichtet wird: „Zürnt ihr, so sündigt nicht.“ Sich selbst beherrschen, seine Reaktionen und seine Worte im Zaum halten, damit nicht ein böses Wort das andere ergibt oder das Ganze gar in Gewalt ausartet. Und ich am Ende bereue, was gesagt oder getan wurde. Darum geht es.

Es gibt die alte Weisheit: Schlafe erstmal darüber. Dann kann dein Kopf frei werden, und du kannst wieder klarer denken. Das hat zweifellos etwas für sich. Das Bibelwort gibt aber einen ganz anderen Rat: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Kläre den Konflikt, sprich dich mit dem aus, auf den du wütend bist, bevor du schlafen gehst. Denn der Zustand des Zornigseins macht etwas mit dir. Er verändert deine Einstellung zum anderen, auf den du wütend bist. Negative Gedanken werden zu Vorurteilen. Konflikte versperren deinen Zugang zum anderen und lassen Verzeihung und Versöhnung immer schwieriger werden. Deshalb wird hier gesagt: kläre es gleich, bevor sich in dir negative Gedanken festsetzen.

Auch Jesus sagt: „Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder.“ (Matth. 5, 23f) Wenn Zorn im Spiel ist, wenn ein Konflikt belastet, dann lass alles stehen und liegen, denn Versöhnung hat oberste Priorität. Je länger ein Konflikt schwelt, umso schwerer wird der erste Schritt hin zum anderen.

Was hier in der Bibel steht, ist übrigens nicht ganz neu. Plutarch berichtet von den Pythagoräern: Wenn sie sich im Zorn zu Schmähungen hinreißen ließen, gaben sie sich vor Sonnenuntergang die rechte Hand und schieden mit einem Gruß voneinander. Philosophische Weisheit wird in der Bibel durchaus immer wieder aufgenommen. Da gibt es eine Entsprechung zum christlichen Handeln.

Aber es geht hier um noch mehr als um versöhnte menschliche Beziehungen. Auch die Beziehung zu Gott ist gestört, wenn Menschen zornig aufeinander sind. Darum ist hier von Sünde die Rede und darum gehört die Bitte um Vergebung nicht nur in unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch in unser Gebet. „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Gottes Vergebung setzt nicht die Vergebung zwischen Menschen voraus. Vielmehr gehört beides zusammen. So wie die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Vergebung zwischen Menschen ist oft schwer. Sie gelingt nicht immer. Gott sei Dank hängt Gottes Vergebung davon nicht ab.

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