Wenn einer eine Reise tut ...
06.12.2022 drk_jb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Wenn jemand eine Reise tut
so kann er was erzählen,
drum nehm ich meinen Stock und Hut
und tät das Reisen wählen.
Nach Japan und nach Otaheit,
nach Afrika nicht minder;
und sah bei der Gelegenheit
viel’ Städt’ und Menschenkinder.
(Matthias Claudius)
So ist es auch uns auf unserer Palästina- und Israel-Reise ergangen. Wir haben viele Städte gesehen. Das große touristische Programm. Masada und Qumran, Nazareth und Jerusalem, Bethlehem und Tel Aviv. Klagemauer und Tempelberg. Die Stätten, an denen Jesu Lebensgeschichte lebendig wird: Geburtsgrotte, Berg der Seligpreisungen, Golgatha, Grabes- und Himmelfahrtskirche.
Aber die Menschen, die wir getroffen haben, haben uns noch viel mehr beeindruckt.
Faten Mukarker, in Bonn aufgewachsen, mit 18 nach Palästina zurückgekehrt. Eine Wanderin zwischen den Welten. Eine Christin in Palästina. Angehörige einer Minderheit. So führt sie Reisegruppen durch Bethlehem und die benachbarten Städte und lädt zum Mittagessen in ihr Haus ein, und wir durften ihre Familie kennenlernen.
Gay Band, der Leiter des Jerusalem-Büros von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, der auch in Berlin lebt und von seinen Erfahrungen berichtete. Aber auch die drei Freiwilligen, die seit September in Kindergärten, mit Menschen mit Handicap oder im Altenheim mit den letzten Überlebenden des Holocaust zusammentreffen und für sie da sind.
Ruth Eisenstein, unsere Reiseleitung für die acht Tage an den israelischen Stätten. Verheiratet mit einem Araber und Tochter einer Mutter, die 1939 ausreisen konnte, deren Familie aber den Holocaust nicht überlebte.
Wir haben viel gesehen, konnten einen Synagogen-Gottesdienst und eine Moschee besuchen.
Eine spannungsreiche Region, die viele Anregungen geben kann. Eine unüberwindlich scheinende neun Meter hohe Mauer. Kann es helfen, sie zu überwinden, wenn Menschen miteinander reden? Ich glaube, ja. Reden miteinander und nicht übereinander. Indem wir Menschen kennenlernen und auch willkommen heißen. Egal ob als Touristen oder ob sie bleiben wollen. Wir sind überall herzlich aufgenommen worden. Ich bin dankbar für die Zeit, die wir als Gruppe erleben konnten.
Noch mehr wird erzählt und noch mehr Fotos werden gezeigt im Reiseblog.
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