Dreikönigsgemeinde

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Endlich ist es so weit

Lange haben wir gewartet, geplant und verworfen. Die Corona Situation lies es nicht zu nach Israel und Palästina zu reisen. Doch jetzt geht es los und wir wollen Ihnen hier ein paar Eindrücke vermitteln und über unsere Begegnungen berichten. Wir und Sie sollten sich überraschen lassen.

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Mittwoch, 26. Oktober

Ich sitze im Hotel in Tel Aviv und der letzte Abend geht zu Ende. Wir haben uns von der Gruppe verabschiedet, da einige noch ein paar Tage Urlaub machen.

Heute sind wir wieder früh gestartet. Haben die hässliche Stadt Nazareth besucht. Die griechisch orthodoxe Verkündigungskapelle und die katholische Brutalismus Kirche. 

Der Kibbuz Sarid empfing uns mit offenen Armen. Wir durften mit der Leitung des Kindergartens sprechen. Sie war mit einem Deutschen verheiratet und lebte ein Teil ihres Lebens in Hamburg. Da sie beide Erziehungssystem kennt, konnte sie uns einen Abriss der Kinder-Jugendlichen-Erziehung in Kibbuzin erläutern. Auch die unterschiedliche Lebensweise wurde sehr schnell klar. (inklusive der traurigen Kapitel der Kriegstage). 

Nach einem Blick über Haifa und einem kurzen Fotostop am Aquädukt in Caesarea folgten noch die Aufgrabungen u. a. des Theaters und der Rennbahn bevor wir an der Küste weiter nach Tel Aviv fuhren. (im Getümmel Frankfurt mal 3 aber direkt am Mittelmeer mit Strand und Bars)

Die Zeit des Schreibens ist vorüber. Morgen früh geht der Flieger zurück. Wie schon am ersten Abend vom Schulleiter Wolf vermutet, fliege ich mit mehr Fragen nach Hause als ich nach Israel und Palästina gekommen bin. Die Gespräche mit einer unterschiedlichen Menschen der Bevölkerungsgruppen und die Erläuterungen unserer Reiseleiter haben uns viel bedeutet und wir sind ihnen unendlich dankbar für die großartige Begleitung. 

Dienstag, 25. Oktober

Über eine Stunde lang kämpft sich unser Bus vom See Genezareth nach Ober Galiläa. In Safet konnten wir zwei mittelalterlichen Synagogen besichtigen und einen Künstlermarkt besuchen. 

Eine Wanderung auf dem "Tel Dan nature reserve trail" zur Quelle des Dan folgte. Wir erreichten das Abrahams Tor. Während wir das Tor bestaunten und aus 1. Mose 14 hörten, erhob sich ein Brausen. Nicht im sanften Windhauch (1. Könige 19) sondern im stürmischen Wehen schien Gott in unserer Nähe zu sein. 

Unterwegs auf den Golanhöhen. Wir fahren vorbei an umzäunten Gebieten. Der Stacheldraht nahe der Straße trägt Schilder mit der Aufschrift "Danger Mines". Das Betreten des Bodens hinter dem Stacheldraht ist lebensgefährlich. Dieses Gebiet kennen die meisten von uns nur aus den Nachrichten. Syrien, der Libanon und Israel liegen hier ganz nah bei einander. Dazwischen die Blauhelme der UN als Beobachter. Im Moment ist es hier aber ruhig. 

Montag, 24. Oktober

Heute ist der Tag der Bibellese. Jesus wirkte am See Genezareth und wir sahen seine Spuren. Den Berg der Seligpreisungen (Johannes 5, Vers 1 bis 16) und die Brotvermehrungskirche (Johannes 6, 1 bis 15).

Wir sitzen direkt am See Genezareth. Halten Andachten – Stille. Ich schließe meine Augen und sehe nichts. Noch immer habe meine Augen geschlossen und sehe die Sonne, den See und die Vögel, die ich höre. Stille hat ihre eigene Stärke.

Capernaum mit Petrus Haus und das Städtchen Magdala mit seiner Synagoge folgten am Nachmittag. Besonders beeindruckend war ein Bild ohne Gesichter in der katholischen Kirche von Magdala. Menschen berühren Jesu Kleider und werden gesund. (Markus 5, 21 bis 43). Aber Jesus sagt: "Euer Glaube hat euch geholfen."

Der See Genezareth vom Wasser aus. Wir hörten die Sturmstillung (Markus 4, 35 bis 41). Eine entspannte Fahrt und ein gelungener Abschluss des Tages der kurzen Wege.

Sonntag, 23. Oktober

Die deutschsprachige Erlösergemeinde mitten in Jerusalem haben wir heute zu einem Gottesdienst besucht. Es sang der Domchor Braunschweig. Dekanin i. R. Anne-Kathrin Kruse hielt die Predigt zum Thema Heilung eines Gelähmten (Markus 2, Vers 1 bis 12) und die Gedankenwelt eines Menschen mit Handicap. Sehr anregend.

Auf dem Weg nach Jericho. Abseits der Touristenwege findet man das angebliche Grab Mose. Nabi Musa ist eine Karawanserei, die bis vor wenigen Jahren noch eine Ruine war. Heute ist sie zu einem Wallfahrtsort für die Muslime geworden und für uns war es spannend sich dort umzusehen.

Liebe Lesende, wir müssen reden. Über das Wetter und die Wasserversorgung. Offenbar ist der israelische Winter angebrochen. Es regnet und heute Nachmittag hat uns ein Sandsturm die Sicht genommen. Wasser ist in dieser Gegend ein Politikum. Fährt man durch die Landschaft kann man Wassertanks auf den Häusern erkennen. Das sind palästinensische Häuser. In Jerusalem werden die Straßen am Sonntagmorgen mit reichlich Wasser gereinigt. In palästinischen Häusern muss überlegt werden welche Wäsche gewaschen werden muss. Wir sind an riesigen auch ganz neunen Wasserreservoirs vorbei gefahren, die werden alle auf Israelischem Gebiet gebaut. Den traurigen Rest kann sich jeder ausmalen.  

So sind wir heute nach Norden gefahren. Der See Genezareth ist unser Standort für die kommenden Tage.

Samstag, 22. Oktober

Heute geht die Fahrt ans Toten Meer. 1.200 Meter abwärts. Auf minus 400 Meter. Eine Herausforderung für die Ohren. Im Bus merkt man schon, dass es wärmer wird. Etwa 30 Grad. Gefühlt mehr und der Getränkebedarf ist enorm.

König Herodes hat sich eine riesigen Festung bauen lassen. Masada. Er hat sie während seiner Herrschaft betreiben lassen aber nur einmal genutzt. Alleine der Aufwand für den Wassertransport aus den Zisternen war gewaltig. Heute eine Ruine, die mit einer Seilbahn erklommen wird. Nur einer aus unserer Gruppe hat die 300 Höhenmeter über den geschlungenen Weg und die Treppen bezwungen. 

Der schwermütige König Saul und sein Nachfolger David haben uns in unwirtlicher Umgebung beschäftigt. (S. 1. Samuel 24) En Gedi haben wir besucht und den König David Wasserfall. Wasser ist Leben. Das ist hier so offensichtlich. Die Oasen mit Dattelpalmen und anderer Landwirtschaft ist ein grüner Punkt in der kargen Landschaften.

Geschäftstüchtig ist auch der Touristen-Hotspot im Besucherzentrum von Qumran. Erst Laden mit Parfüm und anderen schönen Dingen (es fehlen nur die Kuckucksuhren) und ein Mittagessen, das Fast-Food alle Ehre macht. Die Schriftrolle und die Geschichte der Sekte der Essener tritt eher in den Hintergrund. Was Corona so alles anrichtet. 

Der Abschluss war dann noch ein Bad im Toten Meer. Ein besonderes Gefühl des Auftriebs. 33 % Salzgehalt. Es wird immer kleiner. 1 Meter pro Jahr sinkt der Meeresspiegel. Von Menschen gemacht wie so vieles. 

Freitag, 21. Oktober

Es hat das erste Mal geregnet seit März. Es ist ein wunderbarer Tag für eine kleine Stadtrundfahrt. Zunächst steht die Knesset und das Regierungsviertel auf dem Programm. Zweckbauten der 60er Jahre. Weiter geht es zu ins Israel Museum und zum Schrein des Buches. Qumran besuchen wir morgen.

Aber der Höhepunkt des Tages ist ohne Zweifel Yad Vaschem. Man geht durch die Allee der Gerechten. Es wird nicht nur Oskar Schindler gedacht sondern 26.000 Gerechten. Das Gedenken ist wunderschön gestaltet. Und dann geht man zum Museum. Das Grauen wird in Tafeln, Bildern, Koffern, Schuhen und in Interviews ganz klar. Was haben Menschen gedacht was haben Menschen gefühlt, was haben Täter getan. Man braucht eigentlich einen ganzen Tag um alles sich ansehen zu können. 

Über alles haben wir uns bisher auf der Reise ausgetauscht - hier blieb nur Schweigen.

Die Sonne geht unter - die Stadt wird ruhiger - der Shabbat beginnt. Wir besuchen einen Gottesdienst in der "The Jerusalem Great Synagogue". Shabbat shalom.

Donnerstag, 20. Oktober

Westmauer des alten Tempels
Bar-Mizwa
geschlossene Läden in Jerusalem

Sehr früh haben wir uns auf den Weg gemacht. Denn der Tempelberg und die Klagemauer (nur im Deutschen heißt sie so, offiziell Westmauer) standen auf dem Vormittagsprogramm. Unsere Damen alle mit langen Ärmeln und bedeckten Knöcheln, weil die Tempelberg Wächter sehr auf die islamischen weiblichen Kleidervorschriften achten. Aber wir waren wohl zu früh für die Herren aufgestanden. Wir haben keinen gesehen. Wohl aber die anderen Sicherheits- und Taschenkontrollen der Israelischen Polizei. 

Generalstreik der arabischen Ladenbesitzer nach dem Angriff auf einen Israeli und dem Tod des Angreifers. Mit so ein paar Ausnahmen. Denn wir hatten ein sehr leckeres Mittagessen hinter eigentlich verschlossenen Türen. Dank sicher der Kontakte unserer israelischen Reiseleitung.

Davids Grab und der Saal des letzten Abendmahls, alles historisch nicht so ganz belegt, standen am Nachmittag auf der Agenda. Die Stadt wurde voller und voller. Aber die geschlossenen Läden hatten eine besondere Stimmung. 

Am Abend durften wir noch die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in ihrem Landesbüro in Jerusalem besuchen. Die Hauptamtlichen aber insbesondere die Freiwilligen, die dort ein Jahr bleiben, haben uns über ihre Arbeit in Kindergärten und Seniorenheimen als Deutsche in Israel berichtet. Eine weitere Facette, der vielschichtigen Konfliktlösungswege, die die aktuelle Politik auf ihre Weise versucht zu beeinflussen. In jedem Fall ein wichtiger Betrag zum besseren Verstehen der anderen Seite zwischen Moslems, Juden und Christen und zwischen Israelis und Arabern.

Es können sich noch Personen bewerben, die einen solchen Freiwilligendienst leisen möchten. Bewerbungen bis 31.10.2022 https://www.asf-ev.de/de/freiwilligendienste/ erwünscht und auch sicher für spätere Jahre. 

Mittwoch, 19. Oktober

Heute habe wir uns von Talitha Kumi verabschiedet nicht ohne noch ein Gespräch mit den Schüler*innen geführt zu haben. Ganz tolle Jugendliche mit wunderbarem Zukunftsträume. Eventuell werden sie zum Studium nach Deutschland aufbrechen. Die gebildeten jungen Erwachsenen gehen ins Ausland und bei einer Arbeitslosigkeit von 34 % bleibt viel Hoffnungslosigkeit. 

Auf gehts nach Jerusalem. Auguste Victoria Zentrum, Himmelfahrtskirche mit höchstem Blick über Jerusalem, Olivenernte auf dem Ölberg mit den FSJler aus Thalitha Kumi, Ölberg, Panoramablick, dominus flevit Kirche, Garten Gethsemane und die  dunkelblaue Kirchendecke, Altstadt, Via dolorosa, Souk und Grabeskirche. 

Ein zweites Mal am Abend in der Grabeskirche erlebten wir im Gegensatz zu der engen Betriebsamkeit Stille und Raum die besondere "Kirche" mit vielen verschiedenen Konfessionen, die jede ihren eigenen Platz, eine eigene kleine Kirche in der Kirche haben. Da fiel es uns, gemeinsam mit den anderen späten Besucher*innen, fast schwer diesen Ort zu verlassen.

Auf der Dachterrasse des Maroniten-Gästehauses ließen wir die Eindrücke des Tages bei dem wundervollen Blick über die Jerusalemer Altstadt ausklingen.

Dienstag, 18. Oktober

Das Gespräch mit dem deutschen Schulleiter von Talitha Kumi klingt in mir nach. 10 deutsche und 55 palästinensischer Lehrer unterrichten 800 Schüler. Ein Kindergarten mit einer deutschen Erzieherin. Eine Berufsausbildungsstätte. Das deutsche und das palästinensische Abitur. Alle Kinder haben Unterricht in Deutsch. Das Internat hatten Kaiserswerter Diakonissen in Jerusalem gegründet. Es scheint ein ruhiger Ort der Bildung in einem besonderen Umfeld zu sein.

Aber nein - es gibt massive Probleme. Z. B. bei einfachen Ausflügen. Es werden Visa für die palästinensische Schüler benötigt, wenn sie das 6 km entfernte Jerusalem besuchen wollen und wie in dieser Woche Oliven an den hauseigenen Olivensträuchern auf dem Ölberg gepflückt werden sollen.

Heute waren wir in der Nähe von Bethlehem unterwegs. Geburtskirche, Hirtenfeld, Herodion waren heute unsere Ziele. Faten Mukarker war unsere Begleitung. Neben den historischen Stätten hat sie uns in ihren Alltag als palästinensische Christin mitgenommen. So nebenbei erzählte sie von einer anderen Zeitrechnung der Christen in Palästina: "Früher rechneten wir die Zeit vor oder nach Jesus. Heute rechnen wir vor oder nach der Mauer". Sie entstand nach der zweiten Intifada im Jahre 2002.

Faten Mukarker ist eine beeindruckende Persönlichkeit, die uns die Möglichkeit geben hat, durch viele persönliche Erzählungen und dem Besuch in ihrem Haus die Lebensumstände der Menschen in und um Bet lehem (kein Tippfehler - so steht es auf den palästinensischen Straßenschildern) kennenzulernen und ihnen so näher zu kommen. 

Die Mauer in Bethlehem

Montag, 17. Oktober

Abflug Frankfurt
Talitha Kumi - das christliche Schulprojekt
schnell ist die Nacht hereingebrochen

Wir sind auf dem Weg. Bereits um 4.45 haben wir uns getroffen. Als wir abgehoben haben, ging die Sonne auf. Leider konnten aus Krankheitsgründen nicht alle mitfahren. Wir werden sie im Herzen bei uns haben und wünschen gute Besserung und Bewahrung.

11:30, Istanbul, 18 C. Zwischenstopp auf einem Megaflughafen. Ein langer Marsch zwischen F und A Terminal.

Zur Ankunft in Tel Aviv eine wirklichen schnelle Passkontrolle. Nun geht es durch grüne Wälder hinauf nach Jerusalem. Das Ende des Laubhüttenfestes wird mit einem Feiertag begangen und wir freuen uns über fast leere Straßen.

Hinter der Mauer, die die Gebiete der Palästinenser und der Israelis trennt, liegt Thalitha Kumi ("Mädchen steh auf"). Das Schulprojekt unterstützt unsere Gemeinde schon seit Jahren. Es fühlt sich merkwürdig geborgen an auf diesem hermetisch abgeschlossenen Gelände.

Ulla Kalbas-Rösch und Ralf-Günter Werb haben den Blog geschrieben.

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Die Reiseplanung

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