Dreikönigsgemeinde

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Gedenkausstellung

Getauft. Ausgestoßen. Vergessen? Evangelische jüdischer Herkunft in Frankfurt am Main 1933 - 1945

Nachdem die Ausstellung in der Dreikönigskirche zu sehen war, wanderte sie durch elf weitere Frankfurter Gemeinden. Jede Frankfurter Kirche gestaltete jeweils einen Beitrag zur Geschichte der eigenen Gemeinde, so dass die Ausstellung von Station zu Station wuchs.

Fünf Tafeln bildeten den Rahmen der Gemeinschaftsausstellung. Hier erfuhren die Besucher die Namen aller derzeit bekannten Christinnen und Christen jüdischer Herkunft in Hessen, die im Holocaust ums Leben gekommen sind. Der „Arierparagraph“ und der „Kirchenausschluss“ führte zur Ächtung, Verfolgung und schließlich Ermordung von Gemeindemitgliedern jüdischer Herkunft.

Als herausragendes Beispiel in dieser Zeit wurde die Hilfsleistung des „Bockenheimer Netzwerks“ vorgestellt.

Dieses führte zur Rettung vieler verfolgter Juden in Frankfurt. Die letzte der fünf Sektionen des Ausstellungsrahmens wurde der gravierenden Erkenntnis gewidmet, die in den am Projekt teilnehmenden Gemeinden schmerzhaft bewusst wurde: Indem Personen mit jüdischen Vorfahren ausgeschlossen wurden, hatte die Kirche das Sakrament der Taufe und damit sich selbst verraten.

Davon zeugen die Äußerungen der damaligen Landeskirche vom 15. Januar 1942: „Durch die christliche Taufe wird an der rassischen Eigenart eines Juden, seiner Volkszugehörigkeit und seinem biologischen Sein nichts geändert. Eine deutsche evangelische Kirche hat das religiöse Leben deutscher Volksgenossen zu fördern. Rassejüdische Christen haben in ihr keinen Raum und kein Recht.“

Beitrag der Dreikönigsgemeinde zur Wanderausstellung waren Biografien von Verfolgten sowie der damaligen Pfarrer Martin Schmidt und Fritz Creter, Fotos und Informationen zu Dreikönig im Dritten Reich.

Eine Videostation zeigte Filme über Gespräche mit Zeitzeugen. In einem „Buch des Lebens“ sind die bislang bekannten Namen und Lebensdaten derer aufgeschrieben, die damals in Verbindung zu Dreikönig standen und von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es Gelegenheit zum Gespräch mit Marlies Flesch-Thebesius, einer Sachsenhäuser Zeitzeugin, sowie zum gemeinsamen Austausch.

Am Sonntag, 29. Januar 2012, um 10 Uhr wurde die Wanderausstellung mit einem Gottesdienst in der Dreikönigskirche eröffnet.

Die Predigt hielt Pröpstin Gabriele Scherle. http://www.dreikoenigsgemeinde.de/gedenkprojekt/gabrieleScherle_predigt_001.php

Im Anschluss an den Gottesdienst sprach als einer der Ausstellungsinitiatoren Dr. Hermann Düringer, Direktor der Evangelischen Akademie Arnolshain.
Es gabt Gelegenheit zum Gespräch mit Zeitzeugen.
Der Gottesdienst fand bewusst am Sonntag nach dem Jahrestag zum Gedenken an den Holocaust (27. Januar) statt.
Die Wanderausstellung ist in der Dreikönigskirche vom 29. Januar bis 19. Februar 2012 zu sehen.

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck haben in den letzten Jahren ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, um den Schicksalen von Evangelischen jüdischer Herkunft in der NS-Diktatur nachzugehen und die Rolle der Kirchen damals noch genauer aufzudecken.

In einer Wanderausstellung mit der Überschrift „Getauft. Ausgestoßen. Vergessen?“ wurde nun an das Leben der damals Verfolgten und Ermordeten erinnert; die Forschungsergebnisse über das Verhalten der evangelischen Kirche im Nationalsozialismus wurden gezeigt. Es gab auch eine Tafel zu Menschen und zur Geschichte der Dreikönigsgemeinde im Nationalsozialismus. Eine Audio- und Videostation zeigte Dokumente und Interviews mit Zeitzeugen.

Die Dreikönigsgemeinde setzte damit ein Gedenkprojekt fort, das sie vor mehr als einem Jahr begonnen hat. Die Namen der damals Ermordeten, die zur Dreikönigsgemeinde gehörten, wurden in den Kirchenbüchern recherchiert. Im Januar 2011 fand ein Gottesdienst zu ihrem Gedenken statt.

Die Dreikönigsgemeinde wirkte im Juni 2011 an der Verlegung von „Stolpersteinen“ zur Erinnerung am letzten selbstgewählten Wohnsitz der von den Nationalsozialisten Deportierten mit. Konfirmandinnen und Konfirmanden waren dabei und auch 2012 an dem Gedenkprojekt beteiligt.

Die Ausstellung und der Gottesdienst am 29. Januar wurden von der „Dreikönig- Stolperstein-Gruppe“ mit Gemeindepädagogin Natascha Schröder- Cordes und Pfarrer Martin Vorländer vorbereitet.

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