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Ansprache zu Erntedank "Dankbar Leben"

Ansprache gehalten von Pfarrer Thomas Sinning zum Erntedankgottesdienst am 29.09.2019 in der Bergkirche.

Wie leicht ist es für uns, so viele wunderbare Früchte auf dem Altar oder auf der Obstschale zuhause auf dem Esstisch zu haben! Man muss nur auf den Markt gehen oder in die Kleinmarkthalle, und die schönsten Früchte kann man kaufen. Man braucht nur ein bisschen Geld. Keine Anstrengung bei Pflanzen, beim Pflegen, beim Gießen, beim Ernten.

Wir sind es einfach so gewohnt. Und es ist so bequem. Und wenn erst einmal ein Smoothie daraus gemacht wurde, wer denkt da schon an die Bedingungen, unter denen das Obst gewachsen ist und geerntet wurde?

Genau deshalb ist das Erntedankfest wichtig. Denn es lenkt unseren Blick auf das, was hinter all den schönen Früchten verborgen ist.

Da ist die Mühe und Arbeit der Bauern. Da ist aber vielleicht auch der Gifteinsatz und die Umweltbelastung der Erzeugung, oder die fairen oder unfairen Bedingungen, unter denen die Landarbeiter arbeiten müssen.  Alles das ist wichtig und sollte uns interessieren, und am besten sollte es auch unser Einkaufsverhalten beeinflussen.

Aber es ist ja noch mehr verborgen hinter all den Gaben, über die wir uns heute hier freuen, wie sie so schön anzuschauen und duftend vor dem Altar liegen.

Denn hinter alle dem ist verborgen das Geheimnis des Lebens. Und das, so haben wir vorhin aus der Bibel gehört, das ist Gottes Werk. Gott hat alles geschaffen.

Die ganze Welt mit allen Lebewesen, mit den Tieren und Pflanzen in ihrer unglaublichen Vielfalt und Schönheit und Pracht ist Gottes Werk. Und wir Menschen gehören dazu. Auch wir selber sind Gottes Geschöpfe. Wir tragen sogar Gottes Bild in uns.

Ja, wir haben Grund zu staunen über dieses gewaltige Werk Gottes: Die Evolution, vom Urknall über die Anfänge der Entstehung des Lebens auf dieser Erde bis heute – alles das ist Gottes Werk! Es ist die geniale Idee unseres Schöpfers. Er hat das Geheimnis des Lebens hineingelegt in diese Welt. Ohne ihn gäbe es nichts, weder uns, noch die ganzen schönen Gaben hier auf dem Altar.

Dafür haben wir allen Grund, Gott zu danken und zu loben. Das tun wir heute. Deshalb feiern wir diesen Gottesdienst. Deshalb singen wir die Lieder sprechen unsere Gebete.

Aber Dankbarkeit ist noch mehr. Sie erweist sich auch in unserem Umgang mit den Gaben, für die wir danken.

Stellt euch einmal vor, ein Kind bekommt ein schönes teures Spielzeug geschenkt. Es sagt auch brav „Danke!“,  wie sich das gehört. Aber am nächsten Tag hat es schon das Spielzeug auseinandergenommen, kaputtgemacht, und lässt das, was davon übriggeblieben ist, achtlos liegen. Wie enttäuschend wäre das denn?

Die Achtlosigkeit, mit der wir mit den Gaben der Schöpfung umgehen, scheint mir genau so zu sein. Gegenwärtig ist ja nicht zu Unrecht das Klima in aller Munde. Auch das ist heute wichtig: Der menschengemachte Klimawandel, in dem wir mitten drin stecken, und wir wissen das – jeder weiß das!- dieser menschengemachte Klimawandel ist genau das Gegenteil von Dankbarkeit.

Und alles, was ich selber gegen diesen Klimawandel tun kann, und sei es eine noch so geringe Änderung meiner Gewohnheiten, das ist gelebte Dankbarkeit. Danken hört mit dem Schlusslied dieses Gottesdienstes nicht auf, liebe Gemeinde.

Darum lasst uns Erntedank richtig schön feiern. Mit Liedern und schönen Bildern von unserem Altar, aber auch mit unserem ganzen Leben, mit der Art und Weise, wie wir einkaufen und essen und trinken und unsere Wege zurücklegen und mit allem, was wir tun.

Dankbar leben – damit kommen wir dem Geheimnis des Lebens, das von Gott kommt, auf die Spur.

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