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Kleines kann Großes bewirken

Erntedankfest

Predigt gehalten von Pfarrer Thomas Sinning zum Entedankfest am 18. Sonntag nach Trinitatis am 03.10.2021 vor der Bergkirche.

Liturgie und Predigt: Pfarrer Thomas Sinning

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Predigttext: Matthäus 13, 31-32

"Jesus sprach: Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das Senfkorn ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, sodass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen."

Herzlichen Dank an Renate Langeheinecke für Aufnahme und Schnitt.

Kurzansprache Erntedank 2021 Gleichnis vom Senfkorn

An Erntedank lernen wir, dass wir nicht nur auf die großen Dinge achten sollten, sondern besonders auch auf die ganz kleinen. So ein Apfelkern ist schon ziemlich klein. Ihr da hinten, könnt Ihr das überhaupt sehen, was ich hier in der Hand habe? Nee, gell? Und ein Sefkorn ist noch viel kleiner als so ein Apfelkern. Schade eigentlich, dass so ein Apfelkern meistens weggeworfen wird. Denn da steckt ja ganz viel drinn - wir haben es ja gehört - ein großer Baum. Und das kleine Senfkorn ist noch kleiner und auch darf ein großer Baum werden, in dem die Vögel in den Ästen ihre Nester bauen können.

Aus so etwas ganz Kleinem wird etwas ganz Großes.

Das ist typisch für Gott. Aus Kleinem macht er Großes. Deshalb hat Jesus diese Geschichte erzählt. Und damit will er uns was sagen.

Der Apfelkern und das Senfkorn sind da gar nicht alles. Es gibt noch viele andere Beispiele in der Natur. Es gibt sogar etwas, das ist so riesig groß, dass können wir uns alle überhaupt nicht vorstellen. Wisst ihr, was ich meine? Nee, gell? Ihr schüttelt den Kopf.

Ich meine das ganze Weltall. Der ganze riesige Weltraum. Da, wo demnächst wieder ein deutscher Astronaut hinfliegen wird zur ISS. Aber das ist nur 400 Killometer über der Erde, das ist nur eine Winzigkeit. Selbst der Mond im Weltraum ist nur 'ne ganz  kurze Strecke von der Erde weg, wenn man bedenkt, wie groß der Weltraum ist.

In Wirklichkeit ist der Weltraum unvorstellbar groß, das kann man gar nicht beschreiben. 13 Milliarden Lichtjahre, sagen uns die Wissenschaftler. Größer geht nicht.

Und wisst ihr was? Die Wissenschaftler sagen auch, dieses ganze unvorstellbar riesige Weltall ist aus einem winzigen Punkt entstanden. Die Wissenschaftler sagen dazu „Singularität“ oder „Urknall“. Villeicht habt Ihr das Wort schon mal gehört. Aus einem winzigen Punkt ist das ganze Weltall entstanden. Das ist typisch Gott. So schafft Gott die Welt und die Wunder dieser Schöpfung. So hat er die ganze Welt erschaffen. Aus dem Allerkleinsten das Allergrößte.

Aber weil wir uns das echt nicht vorstellen können, rede ich heute lieber von Apfelkernen und Senfkörnern und Bäumen, wie sie hier um uns herum wachsen. Das können wir uns vorstellen. Oder von Menschen. Aus kleinen Babys werden Kinder, die wachsen und werden immer größer, und irgendwann sind sie dann erwachsen.

Warum sage ich das, warum erzählt Jesus solche Geschichten? Weil wir lernen sollten, dass das Kleine ganz wichtig ist. Ganz wichtig. Die kleinen Körner genauso wie die kleinen Menschen.

Wenn jemand böse ist zu den Kleinen, dann ist Jesus richtig zornig geworden. So wie man ihn sonst gar nicht kennt. Das konnte Jesus überhaupt nicht leiden, wenn jemand die Kleinen, die Kinder, oder die, die einfach schwächer sind als andere, wenn jemand die nicht ernst nimmt. Da hat Jesus sehr deutlich gemacht: Alles Kleine und alle Kleinen, die liegen Gott ganz besonders am Herzen. Und gerade aus ihnen kann etwas Großes werden.

Das sollten wir uns zu Herzen nehmen. Die Kleinen, die Kinder, und die, die nicht so stark sind, beschützen, und wichtig nehmen, darum geht es.

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Und genauso die kleinen Wunder der Schöpfung, wie die Apfelkerne und die Senfkörner. Die kleinen zarten Pflänzchen, die sollten wir auch wichtig nehmen. Denn darin liegt immer ein Wunder verborgen, das daraus wachsen kann.

Und noch etwas. Das Kleine kann Großes bewirken. Das gilt in unserem ganzen Leben. Kleines kann Großes bewirken, auch wenn man es vielleicht gar nicht erwartet.

Wenn mich jemand fragt: „Kannst du mir helfen?“, und ich antworte ihm: "Na ja, kann ich machen", und habe ein mürrisches Gesicht dabei, dann ist es nicht so toll. Wenn aber jemand hilft, und er oder sie schenkt mir dabei ein Lächeln und zeigt mir: „Gerne doch!“, dann ist das ein himmelweiter Unterschied. Ein kleines Lächeln kann einen riesen Unterschied machen. Und so ist das mit ganz Vielem.

Wir können viele kleine Dinge tun. Unzählige Beispiele könnten einem dazu einfallen. Gerade jetzt, wo wir immer mehr von Menschen gemachtem Klimawandel hören, da wird es mit den kleinen Schritten immer wichtiger.

Wenn ich einmal mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, dann ist es wenig. Wenn ich das regelmäßig mache, das Fahrrad nehme und das Auto stehen lasse, dann bewirkt das schon was. Und wenn viele es tun und verstehen, dass wir uns alle umstellen müssen, um Gottes Schöpfung zu bewahren, dann ist das schon richtig gut. So kann aus einem kleinen Schritt, oder besser aus vielen kleinen Schritten, ein großer Fortschritt werden. Und das ist nur ein Beispiel.

Auch Kleines kann viel bewirken. Und Gott kann aus Kleinem Großes werden lassen. Das Kleine, das wir tun können, ist wichtig.

Nur danken - wenn wir heute Erntedank sagen - danken heißt dann eben auch: das Kleine im Blick zu haben und wichtig zu nehmen und zu beschützen und zu schätzen. Und dann sehen wir, es gibt unzählig vieles, wofür wir Gott danken können, und es gibt ganz viele Weisen, wie wir das tun können. Amen.

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